Rubax gegen Rücken
Erstellt von r.ehlers am Samstag 30. Juli 2016
Sprachlich nicht so gelungen, aber sehr prägnant klagen täglich Millionen Schmerzpatienten, dass sie „Rücken haben“. An ihnen verdient die Pharmaindustrie so gut, dass sie in ihrer Gier sehr viel mehr an Hilfe verspricht als sie leisten kann.
Von den Rubax Schmerztropfen hätte ich gewiss nie gehört, wenn für sie nicht eine extrem aufdringliche Werbung mit kaum glaubhaften Abgaben betrieben würde. Die Deutsche Post AG legt aber in weiten Bereichen unseres Landes, auch bei mir, jeden Samstag insgesamt an die 18 Millionen ihres 14 Seiten starken Werbeblättchens „Einkauf Aktuell“ in die Briefkästen der Bürger.
Heute gehören Rubax fast 2 ganze Anzeigenseiten. Mir fällt auf, dass die Produkt- und Wirkangaben auf der Verpackung und in der Werbung über Einkauf Aktuel sehr differenzieren. Auf der Packung sit nur die Rede von der Hilfe bei rheumatischen Beschwerden. Im Werbeblättchen ist von einer solchen Einschränkung nichts zu lesen. Da geht es generell um
- Rückenschmerzen im Alter
- Abnutzungsbedingten Rückenschmerzen
- Verletzuungsbedingete Rückenschmeerzen und
- durch Überanstrengung bedingte Rückenschmerzen.
Ganz offensichtlich ist die Reklame für die Hilfe auch bei all diesen Leiden falsch und verstößt eindeutig gegen das Gesetz. Diesen Verstoß kann auch die Deutsche Post AGnicht übersehen haben. Was ist das nur für ein Staat, der mit einem in seinem Eigentum befindlichen Unternehmen solche verbotene Werbung selbst bundesweit verbreitet?!
Der Hersteller beschränkt sich nicht nur auf das Klopfen hohler Sprüche. In einer kaum zu lesenden Minischrift inormiert er die Leser darüber, dass der Wirkstoff in ihrem Produkt ein Pflanzengift namens Rhus Toxicodendron (dil. 06) ist und dass es sogar eine Arthritis-Studie mit Ratten aus dem Jahre 2011 gibt,die eine Wirksamkeit bei Nutzung einer homöopathischen Konzentration belegen soll.
Was in der Homöopatie Potenzieren durch Schütteln auf den Level D 6 heißt, ist in der Realität eine Verdünnung des verwendeten Pflanzengifts um eine Million. Bei einer solchen Verdünnung hat allerdings nicht einmal das Gift des australischen Inlandtaipans, der giftigsten Schlange der Welt, noch eine nachteilige Wirkung! Es sind daher selbst daran Zweifel angebracht, dass Rubax auf seinem eigentlichen Wirkungsgebiet der rheumatischen Beschwerden mehr als eine Placebowirkung auslöst.